Tiphareth ist die 6. Sphäre und das Zentrum im Lebensbaum. Tiphareth bedeutet “Schönheit” und wird der bilderschaffenden Fähigkeit zugewiesen. Auch das Christusbewusstsein oder das Höhere Selbst wird dieser Ebene zugewiesen. Aber welches Wissen birgt die Kabbala noch über die geheimnisvolle Sphäre Tiphareth?

Das Sonnenzentrum

Die Sonne ist Tiphareth zugeordnet und entspricht dem Zentrum unseres Sonnensystems. Alle Sonnensysteme kreisen um einen weiteren solaren Mittelpunkt. Die Sonne spendet allen Wesen auf diesem Planeten Licht und Leben. Nur durch das Bestehen der Sonne kann es Leben auf diesem Planeten geben. Sie ist das geistige und materielle Haupt in diesem Sonnensystem. Und diese Sonne hat ein Bewusstsein, welches als Christusbewusstsein bezeichnet wird. Christus ist das Bewusstsein, welches Jesus erfahren konnte. Tiphareth enthält zudem die Vision über das Ziel der Schöpfung.

Es gibt zwei Wege, um Tiphareth, die Sonnensphäre oder das Christusbewusstsein, zu erreichen:

Der mystische und der hermetische Weg

Der mystische Weg

Der mystische Pfad beginnt in Malkuth und geht dann hinauf nach Yesod zu Tiphareth. Durch Meditation geschieht Veränderung im Unterbewusstsein. Die Verhaltensmuster werden gereinigt, damit das Licht von Tiphareth in Yesod klar gespiegelt werden kann.

Der hermetische Weg

Der hermetische Weg bezieht auch die beiden kabbalistischen Sphären Hod und Netzach mit ein, also die intellektuelle Ebene und die Ebene der Emotionen. Der Hermetiker strebt nach einer Umwandlung seiner niederen Vehikel, damit das Sonnenbewusstsein permanent erfahren werden kann. Er wird zum bewussten Herrscher über die vier Elemente. Der hermetische Weg ist der königliche Pfad, da er großes Verantwortungsbewusstsein mit sich bringt.

Die Göttlichen Eltern und das Erbe

Die Sephirah Tiphareth entspricht dem Himmlischen Sohn, dem Göttlichen Kind (griech. Iakchos). Der Sohn (hebr. BEN) ist Adam, seine Eltern sind AIMA (die Göttliche Mutter) und AB (der Göttliche Vater). Die Göttliche Mutter wird der Sephirah Binah zugeordnet und Chokmah dem Göttlichen Vater. Das Kind ist das Erbe seiner Göttlichen Eltern und kommt durch das Tor der Geburt in die Manifestation. Die Geburt von Jesus ist die unterste spirituelle Erfahrung von Tiphareth. Dies ist der Beginn der Hohen Mysterien. Erst wenn die Geburt in uns stattfindet, haben wir einen Kontakt zum Höheren Selbst. Mit der Geburt des Sonnenbewusstseins beginnt die erste Stufe der Erleuchtung.

Das Christusbewusstsein

Das Christusbewusstsein kann auch als Krishna-, Buddha- oder Osiris-Bewusstsein bezeichnet werden. Die Symbolik mit dem Kind Jesus in der Krippe bezieht sich auf das Christusbewusstsein, nicht auf die Persönlichkeit von Jesus. Weihnachten ist ein Symbol der geistigen Geburt dieses Bewusstseins. In der dunkelsten Jahreszeit wird das Licht geboren, denn Christus ist ein Sonnenbewusstsein. Das himmlische Kind ist jungfräulich empfangen worden, es ist frei von jeglicher Erbsünde. Christus ist in einem ungetrennten, erlösenden Bewusstsein, das heilend ist.

Die Auferstehung findet in der Passahwoche, zur Zeit des ersten Frühjahresvollmondes, statt. Das Passahfest erinnert an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung von der Versklavung des Heiligen Volkes. Ägypten symbolisiert dabei das Land der materiellen Begrenzung. Die Befreiung ist die spirituelle Erhebung und somit die Erlösung.

Die Erleuchtung

Der Beginn der hohen Mysterien ist gekennzeichnet durch die Geburt des Christusbewusstseins. Wir erfahren dabei einen bewussten Kontakt zum Höheren Selbst. Mit dieser Geburt beginnt die erste Stufe der Erleuchtung.

Dieses Christuskind entwickelt sich zum mystischen König. Auf dieser Stufe wird der Schöpfer wieder auf seinen Thron gesetzt.

Die nächste Stufe der Erleuchtung ist die Kreuzigung. Auf dem Kreuz des Leidens wird Jesus geopfert. Hier erlebt der Eingeweihte das Bewusstsein des ewigen Lebens, der Tod wird überwunden. Die Symbolik der Auferstehung kann mit dem kabbalistischen Gleichnis der Fama Fraternitatis verglichen werden:

„Des Morgens eröffneten wir die Tür und fanden ein Gewölbe mit sieben Seiten und Ecken, jede fünf Schuh (Fuß) lang, bei einer Höhe von acht Schuh. Dieses Gewölbe, obwohl es nie von der Sonne beschienen wurde, leuchtete doch hell, von einer anderen Sonne, die dieses Licht der Sonne „abgelernet“, und stand zuoberst in der Mitte der Bühne.“(Auszug aus der Fama Fraternitatis)

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Tipharet