CHESED

ist die vierte Sephirah im Lebensbaum, dem zentralen Symbol der Kabbala, und bedeutet “Gnade”. Ein weiterer Name, der die Qualität dieser Ebene widerspiegelt, ist Gedulah oder die “Herrlichkeit”. Welche verborgenen Zusammenhänge und Mysterien mit der 4. Sphäre im Lebensbaum noch verbunden sind: Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Jupiter und die spiralförmige Bewegung

Die Sephirah Chesed wird dem römischen Jupiter bzw. dem griechischen Zeus zugewiesen, zwei Namen für ein und dieselbe Gottheit. Jupiter steht für soziale Verantwortung. Chesed ist eine Wassersphäre, und obwohl sie sich auf der maskulinen Säule befindet, hat Chesed auch weibliche Aspekte.

Doch Chesed ist ebenso ausstrahlend und expansiv. Allerdings ist die durch diese Sphäre wirkende Expansion maßvoll. Bei einer Spirale entspricht die durch Chesed symbolisierte Kraft der nach außen drehenden Bewegung, womit sie das Gegenteil der nach innen drängenden Kraft von Saturn ist.

Akascha – die universelle Erinnerung

Binah ist das Urmeer, das sich in Chesed reflektiert. Chesed ist der kosmische Ozean des Bewusstseins. Diese Ebene ist auch die universelle Erinnerung. Sie beinhaltet alles, was war, ist und sein wird. Die gesamte Schöpfung ist in der universellen Chronik (die Schriftrolle) aufgezeichnet und befindet sich in Chesed.

Die Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments der Bibel wurde aufgrund dieses kollektiven Erinnerungsvermögens verfasst. Die Propheten hatten Zugang zur zyklischen Erinnerung.

Die Heilige Schrift Gottes

Gottes Gegenwart ist hinter den Worten der Heiligen Schrift verborgen. Heilige Schriften wie die Bibel können den Menschen zu Gott erheben, jedoch nur, wenn der Mensch für das Licht Gottes empfänglich ist. Die Bibel ist wie andere kabbalistische Bücher in einer doppelsinnigen und metaphorischen Sprache verfasst. Gott offenbart sich durch diese Schriften.

Die Bibel ist eine der großartigsten kabbalistischen Schriften. Es gibt kaum eine andere Schrift, die auf einem derart hohen Niveau das Gesetz Gottes offenbart. Die Gleichnisse der Bibel legen göttliche Kräfte dar. Und sie befinden sich auf einer höheren Verständnisebene als der von menschlichen Schicksalen.

Auf der niedrigsten Verständnisebene wird man die Bibel völlig falsch deuten, und auf dieser Stufe befinden sich die heutigen religiösen Gemeinschaften. Sobald der Schüler für die Lehre bereit ist, wird er Lehrern begegnen, die ihn in der Zeitlosen Wahrheit unterrichten.

Der innere Lehrer

Sobald der Schüler die seelische Reife für die Höhere Lehre hat, wird er persönliche Lehrer bekommen. Manche kommen dann mit einer Mysterienschule in Berührung, andere mit einer spirituellen Gruppierung unter Aufsicht eines kompetenten Lehrers. Dahinter ist stets der Eine innere Lehrer, der durch diese äußeren Kanäle unterrichtet.

Dieser Lehrer kennt den Weg und das Ziel. Er führt durch Druck und Läuterung, bis die Umwandlung vollbracht ist. Solange das Gefäß des Empfangens mit dem Unrat der Eigennützigkeit verschmutzt ist, benötigt der Schüler noch radikale ethische Mäßigung. Er lernt zu empfangen, um die Geschenke Gottes mit seinen Mitmenschen großzügig zu teilen.

Bis er so weit ist und das gelernt hat, ist es ein bitterer und oftmals auch ein langer Weg. Der innere Widersacher ist sehr trügerisch und kennt viele Argumente, um eigennützige Verhaltensmuster tugendhaft erscheinen zu lassen.

Der Offenbarer der Mysterien

Die Persönlichkeit des Menschen ist ein Instrument. Es ist dem Vehikel unmöglich, selbst zum Wagenlenker zu werden, denn Christus ist der Wagenlenker. Dieser ist stets erleuchtet und hat Anteil an der Göttlichen Selbsterinnerung. Christus ist vollkommen und heil.

In Chesed ist Christus im Amt des Offenbarers der Mysterien. Das ist der Hohepriester, der das Gesetz Gottes enthüllt. Es gibt nur einen Offenbarer der Mysterien, seine Offenbarung enthüllt die Einheit des Lebens, und seine wichtigste Botschaft lautet: “Sei still und wisse, dass ich Gott bin.” Alle authentischen Weisheitsbücher gehen auf diesen Offenbarer zurück.

Das Gefäß des Empfangens

Das projizierende Licht Gottes kann nur dann Freude spenden, wenn es ein Gefäß des Empfangens gibt – und der Mensch ist dieses Gefäß. Die Qualität Gottes ist es zu geben, die Eigenschaft der Schöpfung ist es zu nehmen. Der Mensch ist der Vermittler und wird zum Schöpfer, sobald er die Göttliche Eigenschaft des Gebens anwendet.

Geben kann man jedoch erst, wenn man zuvor empfängt. Durch das Geben schafft man Platz für mehr. Sobald wir Liebe geben, schaffen wir in unserem Herzen Platz für mehr Liebe. Wenn das Gefäß noch mit Eigennützigkeit angefüllt ist, fehlt dagegen Platz für das Licht der Weisheit. Der Schüler wird auf seinen anfänglichen Etappen vom Licht umgeben.

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Chesed – die Sphäre der Gnade